Viele Kinder und Jugendliche leben in schweren Situationen. Wenn sie zum Beispiel in der Schule oder zu Hause mit den Eltern Knatsch haben, hilft es oftmals, mit jemandem darüber zu reden. Für solche Fälle ist die Schulsozialarbeit zuständig. Sie helfen dem Anfragenden dabei, damit klarzukommen und die Probleme zu überwinden.
Frau Julia Bollag hilft den Oberstufenschülern von Montlingen und Oberriet in Situationen, in denen sie nicht mehr weiter wissen. Sie unterstützt sie bei Projekten oder spricht mit ihnen über alltägliche Probleme. Da sie für die Schule sehr wichtig ist, wollten wie sie interviewen, jedoch konnten wir sie nicht erreichen. Frau Bollag war aber so nett, uns unsere Fragen per E-Mail zu beantworten.
Jeder Jugendliche, der sich an Frau Bollag wendet, hat ein eigenes Schicksal. Für jemanden, der täglich von Geschichten mit Streitereien, Beleidigungen oder gar Gewalt hört, kann es von Zeit zu Zeit schwer werden, all das zu verarbeiten. „Manchmal bin ich froh, wenn ich mich mit jemandem austauschen kann. Da meine Arbeit vertraulich ist, mache ich dies immer anonymisiert. Das heisst, ich darf die Situationen nur so erzählen, dass nicht erkennbar ist, um wen es sich handelt (z. B. ohne Namen, Wohnort, Schule etc.)“, schrieb Frau Bollag auf unsere Frage, wie sie persönlich ihren Alltag verarbeitet. Bei einer Supervision werden verschiedene Schicksale auch in Gruppen besprochen, was den Arbeitern oftmals hilft.
Sich mit Teamkolleginnen abzusprechen und sich auszutauschen ist für Frau Bollag sehr wichtig, da es auch Situationen gibt, in denen sie selbst nicht weiter weiss. (Was zum Glück nicht oft vorkommt.)
Katharina und ich habe sie ausserdem gefragt, wie sie weiss, was in einer schwierigen Lage zu tun ist. Frau Bollags Antwort fiel wie folgt aus: „Ich weiss nicht unbedingt, was in einer Situation eines Schülers/ einer Schülerin das Richtige ist. Ich serviere keine fertigen Lösungen auf dem Serviertablett. Die Kunst der Beratung besteht darin, die Ratsuchenden so zu unterstützen, damit sie selbst auf eine passende Lösung kommen. Ich habe vielleicht schon Ideen/ Lösungsansätze im Kopf, die ich für mich gut fände. Die passen aber nicht unbedingt für die Jugendlichen. Um zu wissen, wie z.B. in einer brenzligen Situation reagiert werden muss, habe ich eine Ausbildung gemacht. J“.
Wir bedanken uns herzlich bei Julia Bollag für ihre grosszügigen Antworten und wünschen ihr alles Gute für die Zukunft.
pa
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