
Ich habe mich auf den Weg gemacht um die Leute der Seifen Küche zu treffen. Dabei betrat ich die Küche und habe Yvonne Berier, die den Kurs leitet, ein paar Fragen gestellt, die sie mir informativ beantwortete. Alle Schülerinnen und Schüler arbeiteten sehr konzentriert und ruhig. Es war interessant zu sehen wie gearbeitet wurde. Ich konnte spüren, dass sie Spass sie bei der Herstellung hatten. So schön und einfach es aussieht, leicht ist es nicht. Die Masse muss mindestens 1 Stunde gemixt werden! Oft wird Olivenöl, Kokosöl, Sonnenblumenöl, Palmöl, Schweinetalg oder Rindertalg verwendet. Durch die Wahl der Fette und Öle können die Eigenschaften der fertigen Seife hinsichtlich Härte, Schaumbildung und Farbe beeinflusst werden. Das Öl bzw. Fett wird für dieses Verfahren erhitzt.
Grundlagen des Seifenkochens: Die Herstellung von Seife ist immer eine aufregende Sache. Wird es diesmal gelingen, oder kommt ein unbrauchbarer Brei heraus? Unsere Urgrossmütter waren auch niemals sicher, ob die Seife jemals hart und ob sie zu scharf oder zu ölig werden würde. Geht man ein wenig systematisch an die Herstellung von Seife heran, wird man feststellen, dass mehrere Verfahren existieren:
Es gibt 3 Arten der Herstellung:
Das Kernseifeverfahren:
Fett und Wasser wird erhitzt bis es schmilzt und als Ölschicht obenauf liegt. Danach wird die Lauge zugegeben und die entstehende Masse unter ständigem Rühren weiter erhitzt, bis sie zu wallen beginnt. Nach einiger Zeit (ca. 1 Stunde) entsteht an der Oberfläche eine gelbliche Kruste. Fast ist die Seife fertig, es befindet sich aber zu viel Wasser in der Seife und dieses muss durch sogenanntes ,,Aussalzen‘‘ abgetrennt werden. Dabei gibt man zur heissen Seifenmasse Kochsalz und bringt es wieder zum Sieden. Die seife wird schrittweisse von Unreinheiten des Fettes und von Wasser befreit.
Das Heissverfahren:
Im Grunde handelt es sich hierbei um das Kaltverfahren mit anschliessender Reifungsphase unter Wärmezufuhr.

Die in Amateurkreisen beliebteste Herstellungsmethode ist das sogenannte Kaltrühren oder Kaltverseifen, das eigentlich nicht wirklich kalt verläuft, immerhin entstehen dabei Temperaturen von bis zu 85 °C.
Bei Frau Berier machen es die Schüler und Schülerinnen mit dem Kaltverfahren.
Man kann die Seife auf zwei Arten testen, ob die schon brauchbar sind:
1. Küsschentest
Bevor man die Seife verwendet, macht man von jeder Charche den ,,Küsschentest‘‘ an einer der Seifen. Man geht mit der Zunge an die Seife: wenn es pritzelt, wie bei Brause, dann ist noch unverseifte Natronlauge drin. Die Seife kann noch nicht verwendet werden. Sollte das nach ca. 2. Monaten immer noch passieren, dann ist die Seife leider unbrauchbar. Schmeckt es lediglich nach Seife, dann darf sie verwendet werden.
2. pH-Wert testen
Der pH-Wert einer fertigen Seife liegt irgendwo zwischen 8 und 10. Diesen Wert kann man mit Indikatorpapier testen.
Das funktioniert so: Etwa 0.5 cm vom Indikatorpapier abreissen und mit Wasser befeuchten. Wenn man das Indikatorpapier nun an die Seife hält, verfärbt es sich. Anhand der Farbe, kann man auf der Skala den pH-Wert bestimmen. Liegt dieser zwischen 8 und 10, so darf die Seife verwendet werden. Bitte verwendet die Seife nicht, wenn der pH-Wert zu hoch ist. Das kann nämlich zu Hautreizungen führen.
Wusstet ihr eigentlich, dass……die Seife angeblich die Erfindung der Gallier ist, die von den Germanen zum rituellen Rotfärben der Haare vor dem Kampf benutzt wurde?
…die älteste überlieferte Seifenrezeptur auf einer 4500 Jahre alten Keilschiefertafel der Sumerer gefunden wurde?
…die Herstellung und Nutzung von Seife als eines der ältesten chemischen Know-hows der Menschheit angesehen werden kann?
…die ersten Seifen aus Fett, Wasser und Asche hergestellt wurden?
Auch Seifenhersteller bloggen: http://seifechuchi.blogspot.ch/
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